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[Erlenbach/ZH - Unterdorf]

                               
Inhalt                                                                     Karte
Mittels Mausklick auf folgende Bezeichungen gelangt man zum entsprechenden Textabschnitt.

Kirche Sant_Agnesen

 



Bei diesem geschichtlichen Üeberblick habe ich den Schwerpunkt auf die Entstehung des Dorfes hinsichtlich dem Gebiet um die heutige Schiffländestrasse und dem Unterdorf gelegt.
Der Bach und der See war ausschlaggebend für eine Siedlung, als Menschen die Wasserkraft zu entdecken begannen. Vorbei die mühsame Zeit der rein menschlichen Kraftaufwendung bei den Steinzeitmenschen (Kerne mahlen, Bretter sägen, etc.).


Man begann Mühlen zu bauen, Sägereien zu erfinden, ein Schiffsverkehr mit Handels- und Zinsgüter etablierten sich, - Schiffsstationen mussten her.

Hofrodel.jpg
Hofrodels 1510 : «dis ist mines Herren von Einsidlen und der Gotzhus lütten zu Erlibach Hofrecht»


Der gute Wein in Erlenbach (1886 waren es 65 ha Reben) lies die Bauern vermehrt Trauben
anpflanzen und für wenige Stadtzürcher Patrizier war ein Grossteil der Befölkerung in der
Weinherstellung, Lagerung und im Transportwesen tätig. Ein Gesetz besagte, dass jedermann Wein
anbieten dürfe, das alleinige gastwirtliche Recht habe jedoch nur die Taverne (Rest. Kreuz).
Als die Franzosen Zürich belagerten, wurde der Wein künstlich gesäuert und von den Erlibacherinen
am Strassenrand ausgeschenkt, damit die französichen Soldaten spuken mussten und den Wein nicht tranken, sonst hätten sie die Trotten ausgeraubt und den Wein gestohlen.

Politischer Wendepunkt war die Franz. Revolution 1798 und nach dem Bau der Eisenbahn wurde
Erlenbach eine Vorortgemeinde der Stadt Zürich und entwickelte sich entsprechend schneller.


 
Schiffländestrasse                                   Unterwacht            Wirz-Haus     'Im Unterdorf'


‚Erlahibah‘(althochdeutsch) => Erlibach, (bis ins 17. Jh.); danach: Erlenbach.

Erstmals schriftlich erwähnt wurde "Erlibach" im Jahre 981 anlässlich eines Güterabtausches zwischen dem Grafen von Lenzburg und dem Kloster Einsiedeln.

Besiedlung
Gräberfunde im Geren belegen die Neolithikerkultur, 3000 BC, (gefunden wurden Sitzgräber mit Steinplatten).
Unterschiedliche Pfahlbaukulturen siedelten am Zürichsee (Phyner).
Die Besiedlung der Schweiz bis an den Léman erfolgte ab -200 und ab dem 1.1. 505
(der Rhein war gefrohren und konnte überquert werden) innert kürzester Zeit von 10 - 20 Jahren durch alemanische Germanen. Sie trafen auf einzelne Gruppen von Bibrakte-Kelten und Franken des Pariser-Beckens.

-2000
        0
500+

700+
917
981
1000

1190




1299

1310
1331

1335



1343
1400



1474


1512








1401
1445



1554

1539

1548
 
1798
1844
1894

Pfahlbauer; Funde belegen die ‚Schnurkeramik-Kultur‘ (Wyden, Geren, Winkel)
römische Münzen werden gefunden (-> röm. Gutshöfe). 
Alemannen und Franken besiedeln die Gegend. Einzelne Bauer begannen sich hier
niederzulassen, Siedlungen aus Holz und Lehm und Flurnamen entstanden.
alemannische Besiedlung am unteren Dorfbach.
Die Gegend gehört zum Herzogtum Alemannien.
‚Erlibach‘ wird erstmals erwähnt im Zusammenhang mit dem Kloster Einsiedeln.
Erlenbach gelangt ans Kloster Einsiedeln infolge Länderabtausch mit süddeutschen
Gebieten; sogenannte ‚Gotteshausleut‘ durften sich ansiedeln.
Erlenbach wird ‚Dinghof‘ (selbstständiger Gerichtshof) des Stifts Einsiedeln. Einsiedeln
hat es auf die Reben (sprich Wein) abgesehen. Der ‚Erlibacher-Wein‘ war bekannt als
nicht zu sauer. Das Kloster setzte Verwalter (Ammänner) ein, welche die Zinspflichtigen
(Meiereien) kontrollierten. Vor 1200 war ein Freiherr von Tengen Gerichts- & Schirmherr
(Kastvogt) über die Siedlungen.
Die Grafschaft Rapperswil übernimmt Erlibach ( Gräfin Elisabeth & Graf Rudolf von
Habsburg - Lauffenburg).
Vergrösserung der Rebberge und des Anbaugebietes durch Neusiedeler.
Kilchhofgüter werden erwähnt, "..ober und unter der Kilch Sant Agnesen".
(Ober-/Unterwacht).
Erlibach gelangt an die Grafschaft von Toggenburg. Wiederum wurden Leibeigene in
Erlibach angesiedelt. Ein jeder erhielt 48½ Jucharten Rebland. Die niedere
Gerichtsbarkeit liegt weiterhin beim Abt von Einsiedeln. Nur Gotteshausleute dürfen
untereinander heiraten.
Erlibach erhielt ein eigenes Siegel und wurde kirchliche Probstei.
Lehensorginal
Graf Donat von Werdenberg, Toggenburg, verpfändet die Vogtei Erlibach an die Stadt
Zürich für 350.- Rheinische Gulden. Erlibach wird für 400 Jahre (-1798) eine Obervogtei
der Stadt Zürich. Gerichte tagten auf dem Dorfplatz vor der Kapelle Agnes unter einer
Gerichtslinde.
Ehrlibacher kaufen sich von der jährlichen Vogtsteuer von 21 Pfund mit total 420 Pfund los.
1376 besteht schon eine Liste mit 'Erlenbacher-Ausburgern' (=auswärtige Zürcher
Stadtbürger) : Bindschedler, Widmer, Kaltbrunner, Tuggener.
«Vertragsbrief von wegen des Gsellenhus und anderen Gespänen halben Erlüterung»
Wegen Überschuldung dürfen am Gesellenhaus keine weiteren Bauarbeiten, ausser
dem Bau des Aborts, vorgenommen werden; keine bevorzugte Nutzung durch Einzelne,
sondern gleichwertige Nutzung aller in den fünf Wachten; Regelung der Rechnungsablage des Gesellenhauses; Regelung von Gemeindeversammlungsrecht insofern, dass nur der Älteste eines Hauses zu Abstimmungen kommen darf; strittigeVerwendung von gewissen Geldmitteln [Beutegeld ?] entweder für Ausbauten des Gesellenhauses oder Kriegsauszug bleibt storniert, bis sich die «krieglichen Übungen» der Eidgenossen gegen Frankreich geklärt haben.
Erster Obervogt : Peter Meyer zu Zürich.
Rebenklau; Innerschweizer Freischärler mit Hilfe von ‚..denen am andern Ufer‘ kamen
per Nachen nach Erlibach, Geren, und begannen die reifen Trauben zu klauen. Es kam
zu einem Kampf mit etlichen Toten. Die Erlenbacher siegten mit Hilfe der Frauen, die Lärm machten, wie wenn geharnischte Reiter aus Zürich ankommen.
Letzte Huldigung eines Abtes in Erlenbach, danach wurden sie nicht mehr willkommen
geheissen. 1619 wurde eine Huldigung abgesagt bezüglich eventueller lokaler Unruhen.
Einsiedeln verkauft dem Andreas Wirz Haus und Hof mit Landparzellen in Erlibach;
- rund ¾ der Unterwacht gehört nun ihm ( rund die Hälfte der damaligen Besiedelung).
Bau des ‚Lochhauses‘ und Ausbau der Unterwacht durch Untervogt Jakob Wirz, dem
reichsten Mann der Zürcher Landschaft. Sitz des Landammans bis 1635.
Auflösung der Vogtei Erlibach.
Der letzte Ammann in Erlenbach amtete von 1816 -1844.
Ein Meilenstein in der Besiedlung und dem Gewerbe war die Gründung der
Eisenbahnlinie.  

 

http://www.staatsarchiv.zh.ch/download/Gemeindearchivfuehrer_09_Bez_Meilen.pdf                          2007 

Flurnamen entstanden anhand geografischer Lage und Aussehen (Hitzberg, Halde, Rain, Sonnenberg, Stalden, Bergli, Hanggiessen, etc.).
Die Namen Erlibach, Wyden und Heslibach entstanden durch den Niederholzbestand und durch die Mäandierung der Bäche. Wyden und Heslibach waren wohl die ältesten Siedlungen. Noch 1778 kamen Menschen durch den Wildbach zu Tode. Nur die Mühle und die Säge standen unmittelbar am Bach. Ansonsten wurde mit Respekt zum Bache gebaut.
'Im Bindschädler' kommt vom Beruf des Fassbinders, des Küffers, der dort oben Weinfässer herstellte.

Unangenehmes
1838  Gemeindeschreiber Johann Meier sei höchst leichtsinnig und liederlich, täglich betrunken, arbeitsscheu und steht wegen 500 Gulden vor dem Privatkonkurs.
Gemeindepräsident Vonruf war angeklagt wegen Betruges von 1000.- Gulden. Er floh damit nach Algerien, wo er 1844 starb.
1811 & 1847:  Die Gemeindekasse ist leer. Sogar den Dorfpolizisten musste man entlassen und Feierlichkeiten wurden abgesagt.
Die 'gute alte Zeit' hat wohl nie existiert: Gerade die Zeit um das 16 Jh. war eine eigentliche Katastrophe (die kleine Eiszeit, Pest, Hunger, Kriege), wie uns folgende Jahreszahlen erzählen:

1432 grimmig kalter Januar; man kaufte Holzäpfel in Zug
1491 der See vereiste dreimal
1514 See und Bäche sind zugefrohren. Die Bauern sieden das Getreide im Wasser, weil die Körner nicht mehr gemalen werden können.
1538 war die Weihnachtszeit so warm, dass die Gärten blühten
1564 Pest
1565 war es so kalt im Winter, dass Menschen erfrohren
1571 die Kälte trieb die Wölfe ins Dorf und töteten Menschen
1572 & 1573 Seegrföhrni, es war so kalt, dass man nur noch am See unten in einem Loch Wasser schöpfen konnte
1575 Hungerspest (1200 Tote in der Stadt/9600 auf dem Lande)
1582 Pest, über die Weihnachtszeit war es so warm wie im Sommer
1594 Wölfe richten grossen Schaden an
1600 & 1608 Seegrfröhrni
1611 Pest
1617 Weihnachten war warm wie im Sommer
1624 an Weihnachten blühten Rosen und Pflaumenbäume
1660 3 Monate lang war Seegfröhrni
1670 langer kalter Winter;
1684, 1695 Seegfröhrni; ...."die gute alte Zeit".
1817 war ein Hungerjahr sondergleichen. Viele Bettler und Diebe (Hungersnot) wurden erschossen.
1963 Seegfröhrni
1990, ab-; trastischer Rückgang der Gletscher in der Schweiz
2005 Man spricht von Klimaveränderungen und schätzt die durchschnittliche Erwärmung bis 2020 auf +1.5°.

Nebenbei erwähnt
Als die Franzosen in Erlenbach durchzogen, gossen die Frauen Essig in den Wein und offerierten ihn so den Soldaten. So verabscheuten diese den Wein und die Weinkeller wurden nicht geplündert.
Der Amtmann von Meilen musste jedes Jahr für die klösterlichen Reben in Erlibach sechs (6!) Schiffe Dünger anliefern.
Der Amtmann von Brütten (6km sw Winterthur) musste jedes Jahr 12 Rebarbeiter für drei Tage den Erlenbacher zur Traubenernte zur Verfügung stellen. (Man müsste nachforschen, ob dieser Vertrag je gekündigt wurde).
Abt Johannes I. lies 1290 für sich in Erlibach 12 Jucharten Reben pflanzen und eine Trotte bauen.

obrigkeitliche Bestätigung 1474 des Loskaufs der Vogtsteuer von 21 Pfund Geld, welche die von Erlenbach der Stadt Zürich jährlich zu entrichten schuldig gewesen sind, mit 420 Pfund.


Rondel_Imhof.jpg

 

Bausubstanzen und nördlicher Teil der Unterwacht
Die Häuser waren noch hauptsächlich Fachwerkbauten (Riegel, Schifflände 7&9). Ganze Wände bestehen aus dicken Bohlenbrettern (Schifflände 15A). Es gab gänzlich hölzerne Häuser nebst ein paar gemauerten. Strassen wurden gekiest, das man beim See unten aus der Bachmündung holte.

Eines der ältesten Häuser ist die Adresse Dorfstrasse 19 & 17, ca. 1448.

Dorfstrasse 7, erbaut 1537, wird erstmals 1544 als Haus des Ammann Wirz erwähnt. 1679 wird dieses nördlichste Haus der Unterwacht getrennt von der unteren Haushälfte. Im 18.Jh. wird eine Trotte angebaut, die bis 1844 in Betrieb war. Heute ist dies die Terrasse hinter dem Haus.

Dorfstrasse 3 und Bahnhofstrasse 2; mittelalterlicher Kehlhof, Eigenhof von Einsiedeln, wird 1331 erstmals erwähnt; 1538 erfolgt die Privatisierung und daraufhin die Aufstockung und Umbau zum Massivbau. Weiterer Ausbau: 1864.

Schulhausstrasse 5: im Bild gleich darunter, rechts zu sehen; Handwerkerhaus 1846 - 1911; Kernbau vor 1778; Bauernhaus mit Trotte; 1846 Trotte wird zur Zimmermannswerkstatt; 1878 Schreinerei, 1888 Sägerei und 1913 Umbau zum Wohnhaus. Es überstand das Hochwasser von 1778.

Schulhausstrasse 3: Kernbau 1842 als hölzerne Sägereischeune mit Wasserrad:
1876 Umbau zur Werkstatt mit Turbine, die von 1898 - 1906 als Kleinkraftwerk für Strassenlampen um den Dorfplatz den Strom lieferte. 1921 Umbau zu Wohnungen; ab 1926 wiederum Schreinerei, ab 1947 Lager der Erba AG, 1977 Ausbau des Erdgeschosses zum Laden.

Seestrasse 69: Kernbau 1862; 1876 Wohnhaus der Sägerei und Einbau der Bäckerei; 1955 Erweiterung zum Café im Erdgeschoss.


Dorfgass_19Jh.jpg

seaview_1315.jpgUnterwacht.jpg


Unterdorf (=Unterwacht)

'Im Unterdorf‘ gilt heute als Adresse für den nördlichen Teil der Häusergruppe unterhalb der Seestrasse. Zentrum heute ist die Schiffländestrasse (Hintergass, Kühgass). Diese bildete bis ca. 1870 das eigentliche ‚Unterdorf‘.

Die Unterwacht
ist eine von drei Wachten, die den Kern eines neu entstehenden Dorfes bildete. Mitten darin lag der Dorfplatz (heutige Seestrassenkreuzung). Eine Linde war das Zentrum (heutige Verkehrsinsel). Da tagte zweimal pro Jahr das Gericht. Ab 1800 wurden hier auch infolge der franz. Revolution 1798 regelmässig Militärexerzitien abgehalten. Die Taverne zum goldigen Kreuz war ein politischer Tagungsort und über jahrhunderte der Treffpunkt fürs Volk.

Vor der Taverne gab es eine hölzerne Brücke über den Bach und einen Dorf-Brunnen, an dem jedermann unentgeltlich Wasser holen durfte für den Haushalt und für das Vieh. Der Brunnen steht heute auf der anderen Seite der Seestrasse.

Die Besiedlung begann mit dem Unterdorf. Wichtig waren bei der Besiedlung eines Gebietes die Wasserkraftmöglichkeiten für Mühlen, Sägewerk, etc. oder dann die Möglichkeit des Transportweges. In Erlenbach waren beide Möglichkeiten optimal gegeben.

Mit der Zeit siedelten sich auch 'Gotteshausleut' (dem Kloster Einsiedeln Zinspflichtige) ausserhalb der Unterwacht an. So bildeten sich Vogteien und Wachten (Oberdorf, Wydenwacht, Winkelwacht, Vorderwacht). Wohlhabende Leute bauten sich schöne Anwesen auf dem Lande oder am See (Schipfgut, Erlengut, etc.).

1817 wird vom Winkel bis zur Schipf ein kleines Fahrsträsschen gebaut. 1958 wird dieses Karrenweglein zur Seestrasse ausgebaut.

Bei Siedlungsbeginn gab es zwei Strassen:
- die Hintergass; mit Schiffländestrasse, Dorfstrasse und Weinbergstrasse.
- die Vordergass; untere Teil der Schulhausstrasse und der Spitzliweg (alte römische   Landstrasse).

Der erste Schulunterricht erfolgte so ca. zu Beginn des 17Jh. im Haus des Schulmeisters, Dorfstr. 9; Lehrer war Rudolf Bindschedler (1633). Schulunterricht erfolgte nur in den Wintermonaten.

 Wachten
-
Vorderwacht (Maschinenfabrik Schärer Areal mit ‚Haus Seehof‘ bis zur Schulhausstrasse).
- Oberwacht (Oberdorf, Dorfstrasse hinauf Richtung Wallental und Weinbergstrasse)
- Unterwacht (Unterdorf und  Schiffländestrasse plus unterer Teil der Dorfstrasse).
Eine Unter- und Oberwacht gibt es auch in Stäfa.

Diese Bezeichnungen blieben bis ca. 1850. Die Grenze der Unterwacht verliefen entlang dem Bach und zur Oberwacht entlang der Trennmauer der heutigen Häuser 7 &9 an der Dorfstrasse. Die nördliche Grenze verlief noch vor dem Haus 'Flora', Seestr. 52.
Das Gebäude Seestr. 54 ('Widen-Haus', Kernbau 1920) war Gartenhaus, Waschhaus und Badehaus sowie Trotte (deren es etliche gab in Erlenbach) und gehörte zum Bauernhof Bodmer. Die letzten 'Bodmer' wanderten ca. 1920 nach USA aus.

Gotteshausleut,..und andere, - den nicht jeder Einwohner war auch Bürger.

1400
1453 
1634
1703
1860
1850
1900
1920
1953
1956

Erlenbach zählt ca. 200 Einwohner
240 Einwohner mit 44 Wohnhäusern
Erlenbach zählt ca. 333 Einwohner in 62 Haushaltungen (im Dorf aber nur 182 Personen).
Erlenbach zählt 700 Einwohner
zählt Erlenbach: 512 Bürger, 41 Katholiken und 47 Ausländer‘.
gab es in Erlenbach 215 Seidenweber; 936 Einwohner, davon 512 Bürger.
1207 Einwohner
1683 Einwohner
3604 Einwohner
 3836 Einwohner; 280 Bürger, aber 348 Ausländer (fast 10%)

 Schiffländestrasse (Kühgass, Hintergass)

Seesicht_1908.jpg
Schifflände Erlenbach 1908


März 2006
 

Baden an der Schifflände war nie gern gesehen. Der Platz diente lange als Warendebot und Umschlageplatz für den Warentransport auf dem See. Auf Druck von Behörden und Bürger wird Anfangs 1900 die Badi Wyden gebaut: „..da das Badetreiben an der Schifflände überhand nahm“.

Das Unwesen der Nachtbuben gab dem Gemeinderat wie einst dem kirchl. Stillstand manche Nuss zu knacken. 1812 versuchte man mit ausserordentlichen Mitteln dem nächtlichen Herumschwärmen Herr zu werden. Man vermutete, dass nur unverheiratete jüngere Männer für die Sachbeschädigungen in Fragen kommen können, da die verheirateten sich zuhause aufhielten. Diese wurden in den Kreis der Verdächtigen gar nicht erst miteinbezogen. Für den Fall , dass solche Beschädigungen wieder vorkommen sollten, beschloss man, die nötigen Reparaturen auf Kosten aller unverheiratenen "Knaben" in der Gemeinde vornehmen zu lassen. Ausgenommen wurden unter den Ledigen nur die ganz Braven, den denen man wusste, dass sie sich zur Nachtzeit zuhause aufhielten. Im Gegenteil: man offeriere den Braven ein Fanggeld von Fr. 16.- wenn sie Randalierer anzeigten.

Alte Dokumente (kirchl. Visitationsberichte der Kapitelherren) schildern uns von derben Unterhaltungen:

1665


1798








1802

1838
1858
1863

1863
1871
1874






1880



1900








1909

1930
1938
1948
1953
2002
2006

 „Wüterey der Nachvögel am See“, man schimpfte dies ‚Sonntagsentheiligung‘, schandhafte Trinkereien in Weinstuben, sonntägliches Kegeln nebst vielem Hin- und Herlaufen und -fahren,
Es gab Schlägereien am See, Spielertreffen, Vandalismus, sogar Steinewerfer.
Erlibach musste Franzosen beherbergen. Mehrere Male gastierten fremde Soldaten in den
Häusern und Ställen von Erlibach. Plünderungen, Schandtaten und Diebstahl waren ein
schwer zu ertragendes Leid.
Die Stallungen für ‚dy gnäd’gen Herren und Oberen von Zürich‘ waren die Häuser
Schiffländestrasse Nr.17 (Bäckerei) und Nr. 9, Frau Wetten.
Bis 1850 befand sich die Haab nördlich des Lochhauses (Schönau), heute Seegarten von
Haus Ohninger, Unterdorf 9, 's'Steimetzhüsli'.

General Andermatt landet mit Truppen und schwerem Geschütz an der Schifflände; von hier aus marschierte er nach Zürich um Teile der Stadt zu bombardieren.
Bau der Seestrasse von der Stadt her nach Erlenbach
Budgetierung von Fr. 1958.- , davon 180.- Fr. für die Schuhe des Nachtwächters.
Bau des ersten Schifflandungssteg mit Aufschüttung und Erweiterung der Landmassen.
Ursprünglich klatschten die Wellen an die Mauern des Vorgarten vom Anbau der Schönau.
Das 1. Dampfschiff hält in Erlenbach.
Gemeindekasse: 1700.- Fr. Einnahmen, gegenüber 2655.- Fr. Ausgaben.
1. Posthalterstelle in Erlenbach war an der Schiffländestrasse 11 (rechtes Fenster, 1. Stock; das Haus nach dem ‚Fischstübli‘.
Zweite Erweiterung der Landmasse zwischen der Schönau und dem Bach.
Der Platz am See galt als ‚offener Güterschuppen‘, gegen ein kleines Entgeld durfte man dort Ware für eine kurze Zeit lagern. Der See galt als Warentransportmittel und von der Schönau aus oder dann von den Stranden oder Mauern aus wurden die Schiffe beladen. Die Schönau blieb immer der Aufenthaltsraum für die Schiffspassagiere.
Bau der Oekonomiegebäude 'Braig Weine'.1990 wurden die letzten zwei 10'000lt. Eichenfässer im Keller des grossen Hauses auf Auftrag hin abgebaut. Daraufhin wurde die grosse Scheune umgebaut und die kleine Scheune abgerissen und als Wohnhaus mit denselben Massen neu aufgebaut .
Die Schiffländestrasse und die Dorfstrasse waren das Zentrum des Gewerbes.
Gegenüber Rest. Fischstübli stand das Haus der Geschwister Bertschinger, - ein
Töpferwarenladen und ein Spezereiladen. Im damaligen Dorf gab es Schuhmacher,
Klemptner, Spengler, ein Schnapsladen, Bäckerei, Sattlerei, Barbier, Frische Fische und
Zubehör, Sägereien, Schreinereien, Stoff-& Milchladen, Uhrenfachgeschäft & Bildhauer,
Schmiede und Weinhandel, Krämer, Fuhrhalterei, Kürschner, Gärtnerei, Gemüsemärktler,
Metzger & Baufachfirmen, Schiffsbauer und dazu die Lehrer, Schreiber, Fürsprecher,
Beamte, Polizisten und Obrigkeiten.

wurde die Schiffländestr. verbreitert; ein Haus beim Bach (gegenüb. Fischstübli) wurde abgerissen.
wurde beschlossen, dass der Ladenschluss um 19:00 zu erfolgen hat.
Bau des Schiffswartehäuschen
150'000 Schiffspassagiere (1980 noch 86'000 Schiffspassagiere)
Eröffnung des ‚Café Maierisli‘ in der Bäckerei.
Stilllegung Rest. Fischstübli, Schiffländestrasse; das Gebäude steht zum Verkauf.
Aus dem stillgelegten Schiffshäuschen soll ein Kiosk gebaut werden (Prostmahlzeit).
Monate später: der Kiosk wurde doch nicht gebaut, dafür aber wurde die Hälfte der
schönen Holzbank zerstört. (war doch schon mal ein 'netter' Anfang).

Unterwacht, Schiffländestrasse 15A

Das Haus steht im Zentrum des Quartiers Unterdorf und besteht aus zwei Adressen:

Der Ursprung eines soliden Steinhauses geht auf das Hochmittelalter hin. Die Mauern aus Bollensteinen/Natursteine und Sumpfkalk als Bindemittel sind bis 1.2m dick im Fundament und nehmen gegen oben hin in der Dicke ab. Wohmöglich bestand das Haus 'Im Unterdorf 3' zuerst und nördlich war eine Scheune angebaut (heutige Balken in der südl. Haushälfte weisen auf eine andere, noch ältere Nutzung hin). Sicherlich wurden Tiere gehaltung. Bei Umbauarbeiten wurden Knochen seeseitig gefunden (Pferdeschädel, Schweine-Kiefer, Rippen, etc.). Sicherlich steht das Haus auf dem Boden, auf dem die ersten Behausungen erstellt wurden; in sicherer Entfernung vom noch unregulierter Wasserstand, jedoch nah genug für die wirtschaftliche Nutzung von Land- und Seeweg.
Nachweislich ist ab 1893 die Bäckereien Bindschädler und Frei (-1928). Später dann die Sattlerei Schmiedli. Der Backofen von 1893 ist noch orginal vorhanden (und kann eingesehen werden). Als die Bäckerei gegründet wurde, bekam das Haus einen Kamin quer durchs Haus und einen Ladenanbau. Der Platz wie auch die Flurwege waren mit Steinen belegt. Faustgrosse runde Steine, die noch heute vor dem Ladeneingang zu sehen sind.

Flurweg, Schifflände 15A

Untypisch ist die bei dieser Hauslage, dass die Breitseite des Hauses zum See hin zeigt. Alte Zürichseehäuser wurden immer mit der Schmalseite zum See hin gebaut.
Die Dachstuhlkonstruktion weisst auf spätmittelalterliche Arbeit hin, ca. 1450-1550.
Eine Bohlenwand im 2. Stock weisst auf diese Zeitepoche hin.
Allenfalls noch älter können die Rundbogentüren (Küche und Keller) sein, die in der Trennwand unterhalb des Giebels freigelegt wurden.
img2.gif 
Querschnitt in der Mitte des Hauses

Das zweite Obergeschoss samt Dach wäre in diesem Fall eine zweite Ausbauphase des Steinhauses, das ins Hochmittelalter (13.Jh.) zurückreichen könnte.

Haus_Unterwacht.jpg

Die Rauchschwärzung des Dachstuhls verweist auf eine ehemals offene Rauchküche ohne Kamin, wie sie für Profanbauten bis ins 17.Jh. üblich war. Bei Bodensanierungen wurde ein Dachziegel mit der Jahreszahl 1608 gefunden. Die Grösse des Gesamtgebäude lässt auf eine gut situierte Bauherrschaft schliessen. Zu unbekannter Zeit fand eine Hausteilung längs des First statt und eine Aufmauerung auf die heutige Giebelhöhe. Die Trennmauer in der Mitte des Hauses endete im 3. Obergeschoss und wurde erst 2001 bis zum Giebel erhöht.

Die ersten schriftlichen Grundbucheintragungen gehen auf das Jahr 1813 zurück (Staatsarchiv Zürich, Unterwacht Nr. 76A). Da hatte das Haus einen Wert von 1'200 Gulden und gehörte den Brüder Hans und Heinrich Uster.

1892 kaufte Bäcker Julius Bindschädler den südlichen Hausteil und lässt diverse Umbauten vornehmen und einen Backofen einbauen (1893). Der ebenfalls erstellte Zinnenanbau, bergseitig, diente als Verkaufslokal.
1909 übernimmt Heinrich Frey die Bäckerei. Im vorderen Teil, mit Schaufenster, werden Frischbackwaren verkauft. Ein Kelleraum 4.5x2.5m wurden mit Backsteinen für den Backofen gefüllt. Links und rechts wurde mit Kohle eingefeuert bis die Backsteine heiss genug waren.

In der Wohnstube wurde ein bemerkenswerter Holzfussboden gelegt: 5.5m lange Pitch-Pine Bretter. Die ausgelaufenen Bretter lassen auf mehr als nur familiäre Begehung schliessen. Es könnten sich um die Fussbodenbretter der Kirche St. Agnes handeln, die ebenfalls 1892 aufgegeben worden ist. Das Doppelrundbogenfenster im nördlichen Hausteil könnte sich auch um ein Relikt der alten Kirche handeln, findet man doch sonst nirgends eine solche Fensterarchitektur oder entsprechend lange Dielenbretter (spekulativ).

Bei Renovationsarbeiten im zweiten Stockwerk fiel aus einem Spalt einer Dachsparre die hier abgebildete 'Münze'. Spezialisten im Landesmuseum Zürich konnten keine Erklärung abgeben. Nachforschungen hinsichtlich germanischen Runen und Haus-Marker, Hauszeichnungen oder sogenannten 'Kerbhölzer' (Urkunden) weisen auf die germanistische Mythologie hin.
Klicken Sie die Münze für Details.

 
Zeichen beinhalteten Symbolgehalt, - wie bei den Kelten. Sie stellten somit eine Symbolsprache dar, geprägt von den damaligen (heidnischen) Mythen.
 

Ladenanbau Schifflände 15A (2004)

1928, Mai, Aufgabe der Bäckerei (bei Renovationen 1995 entdeckt man eine Zeitung in der rechten Feuerstelle, datiert auf Mai, 1928).

Danach folgte die Sattlerei von Herr Schmidli.


1995 war der Anbau ein vermoderter Raum. Zu lange waren die Fenster geschlossen geblieben. Heute dient der renovierte Raum als Treffpunkt für 'Unterdörfler'.
 

 

Wirz-Haus
Im Unterdorf 10 & 12






Für Familiengeschichte:
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img2.gifwirzlogo.jpg

1331







1653


1666

1750

1875

Ein Kaltbrunner (Lintebende, bei Benken) wird durchs Kloster Einsiedeln zum Wirt der Einsiedler Güter genannt. Damals lag Kaltbrunn noch am Ufer des Obersees und man konnte mit dem Schiff nach Erlenbach gelangen. In Kaltbrunn befand sich ein wichtiger Aussenposten des Klosters Einsiedeln. Durch Schenkungen gelangten Klöster oder deren Kirchen mit Ihrem Gut (Land, Gehöfte, Wald, etc. ) zu Grundeigentum, das von Bauern belehnt wurden (an Bauern zur Bearbeitung verpachten/vermieten).
Aus diesem 'Wirt' wird dann der Name 'Wirz', eine der angesehendsten und reichsten Familien.
Halb Unterdorf soll dem Jakob Wirz 1550 gehört haben ('Lochhaus'-Erbauer).
Sein Bruder Heinrich baute das Doppelhaus (Im Unterdorf 10 & 12), daher der Name :
'Wirz-Haus': Sitz der Einsiedler Ammänner bis 1736.
Quittung des Klosters Einsiedeln betr. Loskauf aus der Leibeigenschaft von:
Heinrich Wirtz von Erlenbach;
Familie Wirz verkauft das Lochhaus und das Doppelhaus infolge Mangel von Nachkommen. Damit endete eine 200-jährige Regenzzeit in Erlenbach.
Hausteilung durch eine Trennwand. Weitere Umbauten erfolgten 1890, 1919 & 2004

 
Braig Weine 1885-2000

Der Dorfplatz lag vor der Taverne/Gesellenhaus zum 'goldenes Kreuz‘ und der Kappelle/Kirche St. Agnes; heute die Seestrassenkreuzung.
Der Dorfplatz war der Begegnungsplatz, Marktplatz, Gerichtsplatz, Exerzier- und Lagerort.
Hier wurde gehandelt, Informationen ausgetauscht und Geschichte geschrieben.
Ab 1920 wurde er mit den Autos zum Sperrgebiet. Es galten zwar noch 25 km/Std. Geschwindigkeitsbegrenzung, aber ab den 60-er Jahren ist der Dorfplatz nicht mehr für Fussgänger.
In der Glanzära des goldenen Kreuzes unter Wirt Amsler (1915) war der Platz mit Pferdekutschen oder im Winter mit Pferdeschlitten übersät. Die Gaststätte war national bekannt.
1940 konnte man noch vom Oberdorf her kommend über den Platz bis zum See hinunter schlitteln.

Der Dorfplatz wurde umgeben von:

Einer Sägerei (beim Dorfbrunnen)
Der Taverne zum 'goldenes Kreuz'
Der Kapelle St. Agnes (Metzgerei Erlenhof)
Dem Doppelhaus ‚Friedau-Graf‘
(heute Praxis Dr. Nussbaumer)

Vor der Kapelle Agnes stand das Lehenshaus der Kirche Fraumünster und die Gerichtslinde mit dem Dorfbrunnen.

 

1665


1839


1895

1920
1965

erste Erwähnung einer Sägerei bergseits der Taverne (ca. dort, wo heute der
Dorfbrunnen steht). Der Eigentümer baute sich im Wallental einen kleinen Stausee, der
1898 einen ersten Stromgenerator trieb für erste Strassen- und Hausbeleuchtungen.
Der Fussweg ('Kilchweg') am See entlang wurde auf 4m verbreitert (Seelandstrasse)
(Landstrasse/Seelandstrasse). Ende des 19. Jahrh. wurde daraus die heutige
Seestrasse.
Bau des Hauses 'Erlenhof' mit der gleichnamigen Metzgerei. Bei den Aushubarbeiten
wurden viele Gräber freigelegt und auf dem neuen Friedhof beigesetzt.
Die Seestrasse wird geteert; als Höchstgeschwindigkeit gilt 25 km/Std.
Bau der Personenunterführung bei der Seestrasse. Es wurden etliche Gräber gefunden,
die zur alten Kapelle Agnes gehörten.

Auf dem Parkplatz an der Seestrasse stand das vierstöckige Haus ‚Sonnental‘ (erb. 1755), das aber 1956 der Seestrasse weichen musste. Rechts der Kirche noch gut ersichtlich.

  img9.jpg
  Dorfplatz 1880: alte Kirche, abgebrochen 1892, links das noch nicht "verrestaurierte Gasthaus zum "Goldenen
  Kreuz", rechts das Sonnental und am rechten Rand die abgebrochene Drogerie Graf, zwischen KIrche und   Goldenem Kreuz die Schiffländestrasse.

Unterdorf-ScheuneF
2006 gehört zum 'Fischstübli'; Kernbau vor 1795
1820 Ausbau zur kleinen Scheune
Im Bild oben ist sie zwischen Haus und Kirchturm zu sehen.

Heute wohl die älteste Scheune entlang der Seestrasse zwischen Zürich und Rapperswil (2006).

 

 

Kirche Sant Agnesen
Bis 1703     Filiale der Kirche Küsnacht
siehe auch:
www.ref.ch/kuesnacht/Texte/history
http://en.wikipedia.org/wiki/Saint_Agnes









Sicht Richtung Süden, links sieht man das Gesellenhaus ('Goldenes Kreuz').
Aquarell von Ludwig Schulthess, 1843

Erlenbach unterstand kirchlich nie dem Einsiedlerkloster, sondern war eine Filiale der Küsnachter
St. Georgskirche. Die Kapelle in Erlenbach wurde 1373 mit der Mutterkirche in Küsnacht der Jonaniterkomturei einverleibt. Im Volksmund wurde die Komturei bis ins 19. Jhrt. als "das Kloster" bezeichnet und so häufig mit dem Kloster Einsiedeln gleichgestellt, was ein Fehler ist.
Einsiedeln besass in Erlenbach ausgedehnte, vepachtete Rebberge und die niedere Gerichtsbarkeit, sowie abgabepflichtige Gotteshausleut (kirchlich durften nur diese untereinander heiraten!). Der Loskauf der Rebberge geschah erst um 1860. Aber Einsiedeln hatte kirchlich nie etwas mit der Kapelle zu tun. Der einzige Möglichkeit einer Beziehung mit dem Kloster Einsiedeln besteht nur darin, dass (schriftliche Erwähnung 1190) eine Einsiedler-Probstei in der Vorderwacht, dem heutigen Haus 'Seehof', bestanden haben könnte. Es handelt sich um das Haus gleich neben der kleinen Brücke am Unterlauf des Erlibaches. Eine schriftlicher Nachweis bezüglich der Probstei fehlt, erste Erwähnung entstand 1494 (Humanist Albrecht von Bonstetten). Die dortigen Männer hatten wohl bezüglich Kirche keine kirchliche Vollmachten, sondern waren nur für die Eigenleut, die Gotteshausleut, deren Abgaben und für den Wein zuständig. Mehrheitlich somit für den wirtschaftlichen Teil zuständig. Ob der St. Urbanbacksteinbogen im Keller an der Schulhausstrasse 47 aus dem Jahre 1275 auf eine Probstei schliessen lässt, bleibt bis dato noch offen.
Irgendwann bekam die kleine Kapelle in Erlibach den Namen 'Sant Agnesen'. Und irgendwann wurde eine Glocke in einem Turm aufgehängt, und zwar 68 Jahre vor dem ersten Glockenklang im Mutterhaus St. Georg in Küsnacht. Wer diese erste Glocke in Erlibach stiftete und warum, darüber oder davon gaben uns bisher noch keine Urkunden Auskunft. Aber wenn man die Geschichte anschaut und sich diesbezüglich informiert (Archive im Kloster Einsiedeln, Stadtarchiv Zürich, Staatsarchiv Zürich, Grossmünster und Archive des ehemaligen Bistums Konstanz, heute Freiburg im Preisgau), so hinterlässt diese Weihung, diese Glockenschenkung und der Namen Hinweise für Annahmen und/oder Behauptungen. Rechergen führten mich zu folgenden Behauptungen (Dokument anklicken und lesen).

magisches 1371
Die Jahreszahl 1371 ist nicht auf der Glocke angebracht sondern auf dem Joch und die Schriftzeichen auf der Glocke lassen auf ein älteres Gussdatum schliessen. Ähnliche Schriftzeichen und Verzierungen wurden auf weiteren Glocken gefunden, die aber nicht in Erlenbach hängen, deren Alter man jedoch kennt. Auch das Alter einer ersten Holzkapelle ist ungewiss. 1331 wird eine Kirche zum ersten Mal schriftlich erwähnt (Einsiedler Urbar). Sie stand also damals schon. In den Archiven vom Kloster Einsiedeln wurden in den noch vorhandenen Urkunden aus dieser Zeit keine Schenkungen vermerkt, aber andere Informationen. Eine Schenkung und deren Grund wären schriftlich festgehalten worden. Herr Meyerhans, Archivar Kloster Einsiedeln 2008, teilte mir schriftlich mit, dass eine derartige Schenkung ein wesentliches Ereignis gewesen wäre und in Urkunden festgehalten worden wäre.

1275

1331

1358


1370

1371
1421
1497


1517

1680
1703

1794

1798

1851
1852
1888
1890
1892
1893

erstmalige Erwähnung der 'Sant Agnesen Kilch' (Zehntenbuch, Kirchenverzeichnis in
Konstanz 'liber decimationis'; Erlibach wird jedoch namentlich nicht erwähnt).
grosses Urbar von Einsiedeln; darin werden Rebberge, die an eine 'kilchen' in Erlibach
stossen,aufgelistet.
Einsiedeln verkauft die Kirchenrechte an die Johanniter in Werdenberg, Toggenburg.
Deren Wappen mit dem durchgezogenen Balkenkreuz wird zum Erlenbacher Emblem.
Im Kirchenverzeichnis des Bistums zu Konstanz wird eine Holzkapelle in Erlibach erwähnt.
Die Gotteshaus-Leut mussten in Küsnacht zur Kirch und nur sie durften untereinander
heiraten. Bau eines Holzturmes. (Käsbisse).
Die Agnesglocke.(siehe oben)
Erste Messen in Erlenbach mit Montag-, Dienstag- und Freitagsmessen (Text). *
Der Basler Blesi Wercher schnitzte den Kirchenhimmel (heute noch Teile beim
Kircheneingang unter der Empore) für den Auf- und Umbau des Kirchenschiff.
Neubau des Turmes für mehr Glocken, die dann aber nicht kamen, bis ...
Neubau der Kirche St. Agnes mit Steinturm, nach Abbruch der Holzkapelle mit Giebeltach (Käsbiss). Zweite Glocke kommt in den Turm.
Dritte Glocke kommt in den Turm.
Ablösung und Freikauf von Küsnacht zur selbstständigen Kirchgemeinde.
Loslösung der Taufen von Küsnacht: erste Taufe in Erlenbach 4. Nov. von Anna Gugolz.
Der Siegrist darf die Glockenseile nicht mehr auslehnen, da diese selten retourniert
würden
.
Aufwieglerische Rede von Pfarrer Oeri. "Patrioten und alle, die sich für die Revolution
erklären, sind verächtliche Menschen".
7. August, der Blitz schlägt in den Kirchturm, grosser Sachschaden.
Der Friedhof wird aufgegeben. Er lag links der alten Scheune auf dem Flurweg.
Beschluss der Kirchgemeindeversammlung, eine neue Kirche zu bauen.
Einweihung der neuen Kirche.
Turmabbruch, die Kirche wird zur Bierhalle, "..es sey wüstes Gesellenfolk am feyern"
Die alte Kirche wird abgebrochen, für den Geleisebau der SBB


*Ausbau der Kapelle: auf der seewärtigen Seite wurde eine Empore errichtet. Der Tischmacher Werner Blesi von Basel wurde beauftragt, einen Kirchenhimmel mit geschnitzten Friesen herzustellen. Teile davon sind heute (2006) in der Kirche von Erlenbach (unter der Empore und beim Eingang) zu sehen und in der Schlosskapelle der Kyburg.

Jakob Kiel, ein wichtiger Mann für Erlibach. Er ist für die Jahre 1421 bis 1437 als Küsnachter Komtur bezeugt.
Als die Leute

Für die Dienstleistungen eines Priesters mussten die Erlibacher jährlich folgende Abgaben leisten:(Text)
24 Mütt Kernen = ca. 2000 lt. Körner (Getreide).
6 Eimer Wein = ca. 660 lt. Wein
6 Pfund Zürcher Pfennige = ca. 144 Franken (1957)

Die Erweiterung der Kapelle 1517 und die grosse Glocke verschuldete die Kirchgemeinde.
Der Kirchenpfleger Menz Eberli kam auf den Gedanken, dass man mit einer Sakramentennische und einem Ewiglichtlein innerhalb der Kirch vermehrter Kirchgang und somit höhere Abgaben erziehlen können (Ablässe). Aber Küsnacht reklamierte aufs heftigste bis nach Zürich (infolge Verringerung der Ablasseinkünfte). Huldrich Zwingli verbot dann am 15. Januar 1519 als eine seiner ersten Amtshandlungen dieses 'geschnitten zyborienwerk' unter Bussandrohung. Seine Reformation zeitigte hier erste Früchte.

Hofrodel 1510 und weitere Bestimmungen: «dis ist mins Herren von Einsidlen und der Gotzhus lütten zu Erlibach Hofrecht»:

Urteilsspruch 1590 im Streit zwischen der Gemeinde Küsnacht einerseits sowie den Gemeinden Erlenbach und Herrliberg anderseits betr. die Verwaltung des gemeinsamen St.-Georgen-Gutes der Kirche Küsnacht (Erlenbach und Herrliberg fordern wegen durch Küsnacht «hinterrucks» getätigter Ausgaben eine Aufteilung des Gutes, was erfolglos bleibt; hingegen wird festgelegt:
>> Beteiligung an der Verwaltung durch je einen Pfleger von Erlenbach und Herrliberg sowie Beschränkung der Ausgaben auf den Stiftungszweck, nämlich den  Bauunterhalt der Kirche zu Küsnacht); Schuldverschreibung 1591 gegenüber der Kirche Erlenbach; Urkunde der Gemeinde Erlenbach 1647 sowie entsprechender Revers von Abt Placidus von Einsiedeln betr. Übernahme des durch Tod des letzten Kehlhofers freigewordenen Kehlhofes Erlenbach durch die Gemeinde Erlenbach zwecks Verkaufs einzelner Güter an einzelne Gemeindeeinwohner (inkl. Garantieleistung der Gemeinde für die Entrichtung der Zinsen).

Spruchbrief 1452 des zu Gericht sitzenden Amtmanns des Klosters Einsiedeln zu Erlenbach im Streit um Weiderechte zwischen dem «Dorf» Erlenbach und dem Inhaber des Kehlhofes, Hans Keller; Fertigung 1452 vor dem Erlenbacher Gericht des Klosters Einsiedeln: Bestätigung des Kaufes einer Kammer Reben in Ströwlis Winkel bzw. der Überantwortung dieser Reben nach Tod des Käufers an die St.-Agnesen-Kirche zu Erlenbach, zusammen mit drei weiteren daran anstossenden, im Besitz des Käufers befindlichen Kammern Reben (je «siebenstegig»).

- und weitere Geschichten: Kirche Erlenbach (Erlibacher Erinnerungen, von damals bis heute)

Steinmetzhüsli
Im Unterdorf 9; heute wohnt Max und Sonja Oehninger im ‚Steinmetzhaus‘.
Es liegt nördlich der Schönau und ist nur durch Flurwege erreichbar.

Der Seegartenplatz des Hauses war bis 1850 die Erlenbacher-Haab.

obrigkeitlicher Urteilsspruch, 1512 im Streit zwischen der Gemeinde Erlenbach und dem Bader zu Küsnacht bzw. der Gemeinde Küsnacht : entgegen der Einsprache des Küsnachter Baders als Inhaber einer ehehaften Badegerechtigkeit wird der Gemeinde Erlenbach das Bauvorhaben einer neuen Badstube bewilligt (ein Holzhäuschen anstelle des späteren Steinhauses).

1660


1680

1729
1859

Erbaut von Hans-Jakob Wirz, der sich ein Bade- und Waschhaus baute. Sein Angebot bestand aus Wannenkräuterbäder und einem Schwitzbad. Er blieb jedoch ohne wirtschaftlichen Erfolg.
Verkauf für 115 Gulden an Hans-Heindrich Wyder, ein zugezogener Steinmetz.
Daher der Name ‚Steinmetzhüsli‘.
Herr Aeberli eröffnet ein Schuhmachergeschäft.
Die Haab wird aufgefüllt (heute Seeplatz des Steinmetzhüsli).

 

Schönau - s’Lochhuus
Das Einsiedler Zehntenhaus wird ursprünglich als
Turm des Seevogtes und ab 12. Jh. als Sitz des Amtmann erwähnt. Er hatte die Steuern (Geld und Naturalien, 'Zehnten') einzutreiben und Gericht zu halten. Im 12Jh. wurde dazu ein Mann aus Kaltbrunn eingesetzt (-> 'Kaltbrunner'). Bei der Abgabe des Zehnten war es Brauch, dass die Bauern eine Erfrischung vom Amtmann erhielten.

So war der Klostermeier zugleich Wirt und seine Leute waren 'des Wirts' Leute: daraus entstand der Name 'Wirts/Wirz' . Dieser Wirt war schon im 13 Jh. einer der angesehendsten Männer am See. Als 1546 die Hochzeit des Jakob von Cham und der Tochter (Verena) des Amtmannes stattfand, erschienen 22 Schiffe mit etwa 1000 Mann, "die schussend, dass die Muren stoben". Man speiste an 131 Tischen und das Fest dauerte trotz Verbotes 4 Tage. Der Aarauer Spielmann Heinrich Wirri schrieb 353 Verse darüber.

 
Die spätere Version des 'Lochhauses', wie sie Untervogt Wirz 1548 erbaute, beruht auf einem Turmfundament, das noch auf dem Land stand.

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1548




1554

1693
 

1800

1858
 
1900
1924
1928

Erweiterung und Anbau, bergseitig. Untervogt Jakob Wirz, der reichste Mann der Züricher Landschaft, baut sich ein Representationshaus, das zwecks Güterumschlag gleich in den See hinein gebaut wurde. Es stand auf zwei markanten Mauersäulen im See und wies drei Öffnungen (Rundbogen => Sustbogen) auf. Daher der Name ‚Lochhaus‘.
Ihm gehörte fast ganz Unterdorf.
Ausbau des ‚Lochhauses durch Friedrich Wirz.
Das Haus war lange das Vogt- oder Ammännerhaus für Erlenbach.
Ein Kellerloch in der Schönau galt eine gewisse Zeit als Gefängnis. Zuvor wurden Arrestanten hinter eisenverstärkten 10cm dicken Polenbalken im Keller des ‚goldenen Kreuzes‘ (Taverne) inhaftiert.
(ca.) Die Sustbögen werden zugemauert. Dampfschiffe kommen auf und transportieren die Güter. Die Segel- und Ruderzeit der eleganten Nachen endet.
Das Lochhaus wird zu einem Restaurant. Das erste Postbüro mit Telegrafenstation wird dort eingerichtet. Der Anbau bergseits wird abgetrennt und einzeln benutzt.
Das Restaurant 'Zur Post' wird in ‚Schönau‘ umbenannt.
Ausbau zum Hotel
pituresker Anbau, seeseits.

 

Eine alte Mär besagt, dass es vom Seehof drüben bis zur Schönau einen alten verfallenen Fluchttunnel gegeben habe, - unter dem Bach durch. Man habe dort die kostbarsten Güter eingemauert versteckt gehalten, damit die Franzosen Geld und Schmuck nicht finden konnten.
Weder Umbauarbeiten im Seehof noch der Bau des Wasserpumpwerk tief unter dem heutigen Parkplatz haben diesen Tunnel oder Teile davon bis heute entdecken können.

1900

 

Seehof
Baujahr und Erbauer sind unbekannt.
Vorderwacht; südlich vom Dorfbach, am See gelegen. Eigentlich kein 'Unterwacht'-Haus.
Man nimmt an, dass die erste Kloster Einsiedeln Probstei (Gutsverwaltung) dort gestanden haben soll. Ein hartnäckiges Gerücht besagt, dass in früherer Zeit ein unterirdischer Gang den Seehof mit der Schönau verbunden haben soll (Fluchtweg,.-Tunnel).

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1881-1902
1902-1920
 

Der Seehof wird zu einem Wirtshaus.
Der Seehof wird zu einer Textilfabrik.
Später resultiert daraus die Textilmaschinenfabrik Schärer.

 

Restaurant Fischstübli, ex-Rest.Schmittstube, ex-Schmiede
Schifflände 15, Gaststätte, geschlossen seit 2002.

Die Schmitte entstand 1641. Vorher lag die Schmitte im seeseitigen Hausteil der Taverne. 1641 entzündete die Schmitte fast die Taverne und musste ausziehen => Schiffländestr. 15.

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1641

1682

1866

1968
2002

Der Schmied kaufte das Schmittenrecht für 100 Gulden. Die Schmitte war unter dem Beidach, das heute seeseitig an die Bäckerei Meier grenzt.
Umbau der Schmitte zu heutigem Aussehen durch Familie Aeberli, die in Folge das Haus heute noch besitzen.
Eröffnung des Restaurants ‚Schmittstube‘ für die nächsten 13 Wirtegenerationen der Familie Aeberli.
Umbenennung in ‚Restaurant Fischstübli‘.
Schliessung und Stilllegung. Die letzte Wirtin verlässt das Lokal.

obrigkeitlicher Urteilsspruch 1604 : die Schmiedegerechtigkeit zu Erlenbach : Schutz der unterhalb des neuerbauten Gesellenhauses neu installierten Schmiede zu Erlenbach gegen die Forderung der Schmiede in den umliegenden Gemeinden und der Hufschmiede der Stadt Zürich auf Aberkennung dieser Schmiede; wie die Urkunde meldet, sind viele  Gemeindegenossen in dieser Sache nach Zürich gekommen.

 

Friedau

1527

1660

1678

1778


1812
 
 

Erste Erwähnung eines Hauses an dieser Stelle.
Abriss und Neubau mit Fachwerkkonstruktion (Riegelbau).
Zweiteilung durch Trennwand, Seeseitig war nun das ‚Haus Graf‘.
Totalsanierung und Namensgebung ‚Friedau‘ durch Hans Jakob Bindschädler, Notar von Erlenbach.
Das Notariat von Erlenbach wurde von der Friedau nach Küsnacht verlegt, wo es heute noch ist.

 

Taverne, Restaurant zum ‚goldenen Kreuz'
Gesellenhaus, Gemeindehaus, Weinstube, Badehaus

Dorfplatz_1915.jpg
1915; Pferdekutschen und im Winter die Pferdeschlitten.







Das goldene Kreuz steht wie das Erlenbacher Wappen als Balkensignet des Johanniterordens von Werdenberg, Toggenburg.
Beherbergte eine Metzgerei, eine Bäckerei und eine Schmide, das Gefängnis und einen Milchladen und bot im Keller Bade- und Waschmöglichkeiten. 

 Vertragsbrief von 1512 : da wird von Beutegeldern und 'krieglichen Übungen" gesprochen

1489


1510






1641



1803





1850

1864
1900
2003
2006

 

Der 'Hans Waldmann'-Handel tagt in der Erlibacher-Taverne (26.Feb.): 400 Bauern
tagten, um gegen den Bürgermeister Waldmann in Zürich zu demonstrieren und
Einigkeit zu zeigen. Waldmann wird hingerichtet. Der Zug nach Zürich dauerte 9 Tage.
Erlass von Einsiedeln; dass „im Hof zu Ehrlibach kiin Tavern syn soll“, dass ein jeder Brot und Wein feilhalten aber keine Mahlzeiten oder Unterkünfte offerieren darf. Derselbe Erlass regelte auch, dass es in Ehrlibach nur eine (1) Taverne für Verpflegung und Unterkunft geben soll. Es musste immer ein Bett freigelassen werden für müde Wandergesellen (Berufsfachleute). Bis 1830 blieb dies so: die einzige Gaststätte in Ehrlibach war die Taverne.

Auszug der Schmiede von der Taverne in das heutige Fischstübli (Schiffländestr.15) infolge Brandgefahr. Bis dahin war die Schmide in Erlibach immer unterhalb der Taverne untergebracht.

Junge Männer führten sich an der Chilbi ungebärtig auf und treiben nächtelang Unfug.
Die Amtsstuben in der Taverne wurden von Soldaten bewacht. Eines Abends stürzten sich junge Radaubrüder auf die Soldaten, entwaffneten diese und wollten das Kommando übernehmen. Bei den Kampfhandlungen kam ein 21-jähr. Aeberli durch einen Bajonettstoss ums Leben. Die Täter entkamen und wurden nie gestellt.

Verkauf der Liegenschaft samt Metzg. Es gehörte bis anhin der Gemeinde und wurde als 'Gemeindehaus‘ benützt.
Das Gefängnis wird vom Keller der Taverne ins ‚Lochhaus‘ verlegt.
Umbau in ein Hotel-Restaurant mit nationalem Bekanntheitsgrad.
Das bekannte chines. Restaurant 'Hubing' schliesst und damit auch die Gaststätte.
Die Bar im Parterre schliesst.
Was während Jahrhunderten der wichtigsten Treffpunkte war, wird geschlossen.
 Was kommt danach? Fastfood, Fitness, Spielhalle, Aldi ..


Sonnental
Auf dem Parkplatz an der Seestrasse stand das 4-stöckige Haus ‚Sonnental‘ (erbaut 1755).
1956 musste es leider der Seestrasse weichen.



Dorfbach
Ein sanftes Wässerchen, ein beruhigendes Plätschern. Aber auch ein Strom der Zerstörung, wie uns die Geschichte zeigt:

1778
Hochwasser; das Wasser riss die Mühle und die Brücke im Oberdorf weg, zerstörte drei Häuser, drei Scheunen und zwei Wein-Trotten, sowie die Sägerei weiter unten (beim Brunnen) und hinterliess zwei Tote, die sich im Fraumünster-Lehenshaus vor der Kapelle Agnes befanden.

1878    Wiederum wurde die Mühle und das Sägewerk zurstört.

1885
Bau der kleinen Brücke über den unteren Dorfbachteil, die den Seehof mit der Schifflände verbindet.

Der Schuttkegel von Bachablagerungen am See war so gross, dass die beiden Passagierdampfer ‚Lukmanier‘ und die ‚Stadt Zürich‘ auf Grund liefen.
Dies führte..

1911
zum Krach zwischen der Gemeinde Erlenbach und dem Kanton, wer die Ausbaggerungskosten übernehmen soll.

12. Mai 1999    
Hochwasser; das Wasser stand 30cm über der Hochwassermarke von 1953, die bei der kleinen Brücke an der Schifflände ersichtlich ist.

 8. Aug. 2007
Neuer Höchststand:
3cm oberhalb der Mauersteine, links der kleinen Brücke,
von der Schifflände kommend.

 

img7.gif
Blickt zum See vom Brücklein an der Schifflände.

 

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